Unter dem Titel „Was ist afrikanische Philosophie?“ erschien ein Interview mit dem senegalesischen Philosophen Souleymane Bachir Diagne von Elisabeth von Tadden in der ZEIT vom 9.11.2023.
Folgende Passagen habe ich mit besonderem Interesse gelesen, weil ich für meine Beratungsarbeit mit den TRIK®-Sinnefindern angeregt wurde:
„Die alte Idee der Lebensenergie, (des élan vital) ist durch den Kolonialismus hindurchgegangen und nicht versteinert. … Es ist der Rhythmus, der Einzelnes unterscheidet. Damit meine ich nicht das Tamtam von Trommeln. Sondern ich meine die Bewegungen, in denen Gegenstände sich befinden. In einer Skulptur zum Beispiel lassen sich konkave Formen wie eine Brust oder ein Knie von konvexen Formen unterscheiden, etwa einer Augenbraue oder einer Stirn. Darin drückt sich auch in einem ruhenden Gegenstand wie einer Skulptur ein unterschiedlicher Rhythmus aus, … Etwas zu erkennen heißt, als Betrachter in die Bewegung hineinzugehen, sich selbst als Kraft zu empfinden und die Kräfte miteinander tanzen zu lassen.“
Sinnefinder, Lebensenergie und Tanz
Ich hatte sofort eine Idee und auch ein Bild dazu:
Den Sinnefinder haben meine Klienten schon bisher taktil, mit den Händen und geschlossenen Augen wahrgenommen, die Erfahrung verbalisiert und dazu assoziiert, was das bei ihnen auslöst.
Jetzt bin ich angeregt noch einen (Zwischen-)Schritt weiterzugehen. Die taktile Erfahrung muss nicht gleich verbalisiert werden. Die Erfahrung kann zunächst mit den Händen in eine Bewegung umgesetzt werden, dann vielleicht mit dem ganzen Körper, bis hin zu tänzerischen Bewegungen. Bei tänzerischen Bewegungen kommen als körpernahe Empfindungen Raum, Rhythmus, möglicherweise Musik als Assoziationsebenen hinzu.
Tänzerische Bewegungen und Musik bieten für viele Menschen, ganz im Sinne der „afrikanischen Philosophie“ besonders guten Zugang zu ihrer Lebensenergie und deren Quellen.
Ich danke meiner Kollegin Helena Ehrenbusch, deren Workshop bei der ANSE-Sommeruniversität 2023 in Budapest mich zu dieser Verknüpfung angeregt hat.